Mehr genetische Ursachen als bislang vermutet

6.12.12.: In der weltweit größten Genom-Studie zum Herzinfarkt-Risiko konnten 15 neue Risikogene für den Herzinfarkt entdeckt werden. Zusätzlich konnten weitere 104 Gene identifiziert werden, die ebenfalls mit einem erhöhten Risiko einhergehen. Es sind damit insgesamt 46 gesicherte Risikogene für den Herzinfarkt bekannt sowie 104 zusätzliche Gen-Kandidaten. Neben genetischen Störungen im Bereich des Fettstoffwechsels scheinen auch entzündliche Veränderungen eine wichtige Rolle bei der Entstehung eines Herzinfarktes spielen.

Herausforderung ist es nun, daraus mögliche neue Therapieansätze zu entwickeln. Das globale Konsortium CARDIoGRAMplusC4D hat für diese weltweit größte genetische Studie 60.000 Patienten mit koronarer Herzkrankheit und 130.000 gesunde Personen untersucht, um Regionen im menschlichen Genom aufzuspüren, die mit einem erhöhten Risiko einer koronaren Herzerkrankung vergesellschaftet sind. Durch die gleichzeitige Analyse von mehr als 2 Millionen über das gesamte Genom verteilte Genvarianten (sog. SNPs) wurde die Identifikation von neuen, bislang unbekannten, Risikogenen möglich.

Diese bislang unterschätzte Vielzahl an genetischen Faktoren unterstreicht die Wichtigkeit der Erhebung einer gründlichen Familienanamnese zur Einschätzung des individuellen Risikos für einen Herzinfarkt.

Originalpublikation:
Large-scale association analysis identifies new risk loci for coronary artery disease
The CARDIoGRAMplusC4D Consortium; Nature Genetics, doi: 10.1038/ng.2480; 2012