GRUNDLAGENWISSEN

Entstehung von Verkalkungen, Plaques und Verengungen an den Gefäßen

Erste Veränderungen an der Gefäßinnenwand lassen sich bereits bei Jugendlichen nachweisen. In Abhängigkeit von äußeren Faktoren wie z.B. unserer Ernährung, Stress, Nikotin, Sport, aber auch unserer genetischen Veranlagung können aus den ersten Cholesterin-Einlagerungen in die Gefäßinnenwand auch schon erste entzündliche Herde mit Einwanderung von Entzündungszellen (Makrophagen) werden, die zu Einlagerung von Kalk und in Rahmen der Umbauprozesse zu einer Destabilisierung der Gefäßinnenhaut führen können.

Kommt es zu einer Ruptur in der Gefäßinnenwand und somit zu einer „Wunde“ im Gefäß versuchen die Blutplättchen aus dem vorbeiströmenden Blut diese Wunde zu reparieren und zunächst abzudecken. Diese prinzipiell gute Lösung der Natur führt jedoch leider oft zu einer Überreaktion mit zunehmender Anlagerung weiterer Blutplättchen und nicht nur zu einer Abdeckung der Wunde im Gefäß, sondern zu einem oft vollständigen Verschluss des Gefäßes an der Stelle dieser Wunde. Durch den teilweisen oder auch kompletten Verschluss des Gefäßes kommt es am Herzen zu einem Herzinfarkt oder im Bereich des Gehirns zu einem Schlaganfall.


So kann ein Herzinfarkt entstehen

Ohne Vorwarnung

Das Tückische daran ist, dass die meisten dieser plötzlichen Infarkte oft ohne jegliche Vorwarnung auftreten und in einem Drittel der Fälle sogar tödlich verlaufen. Der Grund warum man vorher nichts spürt ist, daß die kleinen Plaques oder Verkalkungen im Gefäß das Lumen (Innenraum des Gefäßes) noch nicht einengen und damit auch bei Belastung keine Beschwerden machen. Selbst in einer Herzkatheter-Untersuchung fallen diese Veränderungen oft kaum auf und werden lediglich als Wandunregelmäßigkeit beschrieben und auch dort unterschätzt. Im Kalkscore dagegen lässt sich das Ausmaß der Verkalkungen exakt darstellen und berechnen. Ein Wert, der über den altersüblichen Normwerten liegt, weist auf ein erhöhtes Risiko hin.